20.04.2021

VÖB-Service unterstützt bei Mängelbehebung im Model Risk Management

Um möglichst viele Risikoszenarien abbilden zu können, steigt die Zahl der von Banken genutzten internen Modelle stetig. Doch die Vielzahl von Modellen schafft wiederum neue Risiken, denn jene müssen nicht nur entwickelt, sondern auch gepflegt und validiert werden. Die Integration aller Modelle im Bankbetrieb (z.B. Risiko-, Pricing-, CRM-, Stresstesting- oder AML-Modelle) in eine eigene Umgebung inklusive revisionssichere Dokumentation ist deshalb eine vordringliche Aufgabe, die auch von der europäischen Bankenaufsicht im Rahmen ihrer Aufsichtsprioritäten entsprechend gewichtet wird. Regulatorische Anforderungen ergeben sich dabei insbesondere aus den Leitlinien der Europäischen Zentralbank (EZB) zu internen Modellen (Targeted Review of Internal Models, TRIM). 

Die EZB hat nun die Ergebnisse ihrer gezielten Überprüfung interner Modelle vorgelegt. Mit der Überprüfung sollte sichergestellt werden, dass die internen Modelle regelkonform sind und nur bei unterschiedlichen Risikoprofilen unterschiedliche Ergebnisse liefern. Bei 65 bedeutenden Banken, die interne Modelle verwenden, wurden insgesamt 200 Prüfungen durchgeführt. Damit ist TRIM das bislang größte Projekt der EZB-Bankenaufsicht. „TRIM zeigt, dass es möglich ist, interne Modelle einheitlich anzuwenden, selbst in einem so weitläufigen Aufsichtsbereich wie der Bankenunion. Die Banken arbeiten nun daran, die festgestellten Mängel zu beseitigen und die Anforderungen vollumfänglich zu erfüllen. Unser Leitfaden zu internen Modellen wird sie dabei unterstützen.“ so Andrea Enria, Vorsitzender des EZB-Aufsichtsgremiums.

Die EZB stellte über 5.000 Mängel fest und beschloss verbindliche Aufsichtsmaßnahmen, damit die Banken innerhalb bestimmter Fristen Korrekturmaßnahmen ergreifen. Durch diese Maßnahmen erhöhten sich die risikogewichteten Aktiva, die mithilfe der geprüften Modelle berechnet wurden, um 12 % (rund 275 Mrd. €). Anders formuliert: Da sich im Zuge von TRIM herausstellte, dass die Risiken der Banken höher waren als zuvor angenommen, ging die harte Kernkapitalquote von Banken mit internen Modellen im Zeitraum 2018 bis 2021 im Schnitt um etwa 70 Basispunkte zurück. TRIM bestätigte, dass Banken auch künftig interne Modelle zur Berechnung ihrer risikogewichteten Aktiva einsetzen können, vorausgesetzt, sie beheben die beanstandeten Mängel innerhalb der vorgegebenen Fristen und entsprechen somit wieder vollends den rechtlichen Anforderungen. 

Gute interne Modelle sind die Grundlage eines soliden Risikomanagements. Dadurch, dass Banken ihre Modelle an aufsichtsrechtliche Vorschriften anpassen, sind sie besser in der Lage, Risiken unter normalen wirtschaftlichen Bedingungen zu steuern und außerordentlichen Schocks standzuhalten. Mit einem übergreifenden Model Risk Management (MRM) bzw. einer umfassenden Model Governance als Teil des Non-Financial Risk (NFR)-Managements lässt sich die Compliance verbessern und lassen sich die Modelle von Banken effizienter verwalten sowie eine Transparenzerhöhung, Prozess-Effizienzsteigerung und Kostenreduktion in der Modellvalidierung und -Optimierung erzielen.

Wie Modellrisiken adäquat, kosteneffizient und revisionstauglich mit der Risikomanagement-Plattform TopEase® von Business DNA Solutions gesteuert und visualisiert werden können, zeigen die NFR-Experten von VÖB-Service im Rahmen von Online-Präsentationen oder individuellen Beratungsgesprächen.

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Olaf Zißner
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