26.01.2021

Sustainable Finance: EZB unterstützt Nachhaltigkeitsziele der EU

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird einen Teil ihres Eigenmittelportfolios im Green Bond-Investmentfonds für Zentralbanken (EUR BISIP G2) anlegen, der von der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr (BIZ) ins Leben gerufen wurde. Dadurch will die EZB einen Beitrag leisten zu den weltweiten Bemühungen, sowohl umweltpolitische Ziele als auch die Klimaziele der EU voranzubringen und den Klimawandel zu bekämpfen. Der Green-Bond-Fonds der BIZ investiert in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und andere umweltfreundliche Projekte. Die Anlageentscheidung der EZB ist Teil der Strategie für ein nachhaltiges und verantwortliches Investment. Ziel ist eine Erhöhung des Anteils grüner Wertpapiere im Eigenportfolio der EZB. Diese Anlagen stellen eine Ergänzung zu den direkt am Sekundärmarkt erworbenen Green Bonds dar. Die EZB hält bereits grüne Anleihen im Umfang von 3,5 % ihres Eigenmittelportfolios, das einem Marktwert von insgesamt 20,8 Mrd. € entspricht, und will diesen Anteil in den kommenden Jahren weiter ausbauen.

Derweil hat der europäische Privatbankenverband EBF (European Banking Federation) zusammen mit der Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP FI) eine Studie vorgelegt, in der Anwendungsbeispiele der EU-Taxonomie auf Kernbankprodukte gezeigt werden. Der Bericht basiert auf Fallstudien, in denen Transaktionen und bestehende Kundenbeziehungen in einem breiten Spektrum von Sektoren, wirtschaftlichen Aktivitäten und geografischen Standorten analysiert werden. Die EU-Taxonomie ist ein von der Europäischen Kommission entwickeltes Klassifizierungssystem für nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten. Im Kern geht es darum, Aktivitäten von Unternehmen anhand von Nachhaltigkeitskriterien zu bewerten und einzuordnen und diese Informationen Finanzmarktakteuren zur Verfügung zu stellen. Ziel ist, ökologische und soziale Aspekte in der Finanzbranche zu implementieren und dadurch den Übergang zu einer CO2-armen, ressourceneffizienten Wirtschaft zu unterstützen.

Der EBF-Report bewertet die Komplexität der Anwendung der EU-Taxonomie auf Kernbankprodukte und stützt sich auf Fallstudien aus den Bereichen Firmenkundengeschäft, KMU- und Privatkundenkredite. Die EU-Taxonomie setzt für die betroffenen Unternehmen ehrgeizige Ziele und zieht große Herausforderungen nach sich. Laut EBF sind für die Umsetzung erhebliche Anstrengungen erforderlich. Wichtig sei, die Datenverfügbarkeit zu verbessern und innovatives Denken bei den Umsetzungsvorhaben einzubringen.

Vor diesem Hintergrund entwickeln der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), seine Tochtergesellschaft VÖB-Service GmbH sowie deren Kooperationspartner Dydon AG derzeit gemeinsam eine auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Software-Lösung zur Umsetzung der EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier.


Für weitere Informationen:
Dr. Stefan Hirschmann
Telefon: +49 228 82192 138
E-Mail: stefan.hirschmann[at]voeb-service.de