20.07.2021

Bundesbank erwartet kräftiges Wachstum im zweiten Quartal

Die deutsche Wirtschaft hat nach Einschätzung der Bundesbank im Frühjahr das Corona-Tief hinter sich gelassen. "Die Wirtschaftsleistung in Deutschland nahm im zweiten Quartal 2021 wohl wieder kräftig zu", hieß es in dem gestern veröffentlichten Monatsbericht der Notenbank für Juli. "Sie dürfte den im Winterquartal vor allem aufgrund der zeitweilig wieder verschärften Pandemie-Schutzmaßnahmen erlittenen herben Rückschlag in etwa wettgemacht haben." Getragen wird die aktuelle Erholung der Analyse zufolge hauptsächlich vom Dienstleistungssektor, während die Industrie mit Lieferengpässen und Materialknappheit kämpft. "Sofern es mit Blick auf die Pandemie zu keinen nennenswerten Rückschlägen kommt und die Lieferengpässe in der Industrie zumindest schrittweise nachlassen, dürfte das gesamtwirtschaftliche Expansionstempo im Sommerquartal noch stärker ausfallen, und das reale Bruttoinlandsprodukt könnte schon im dritten Vierteljahr sein Vorkrisenniveau wieder erreichen", schreiben die Volkswirte der Notenbank. 

Erste Daten zur Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von April bis Juni veröffentlicht das Statistische Bundesamt Ende nächster Woche. Außerdem warnte die Bundesbank in ihrem Bericht vor wachsenden Gefahren für Banken im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung von Geldgeschäften. Durch die steigende Komplexität steige auch das Gefährdungspotenzial für Cyber-Angriffe, hieß es in dem Bericht. Dies treffe vor allem dann zu, wenn IT-Systeme der Geldhäuser nicht einheitlich seien und mit historisch gewachsenen Technologien gearbeitet würde.