11.06.2021

Bundesbank erwartet starken Aufschwung

Die Deut­sche Bun­des­bank sieht die deut­sche Wirt­schaft am An­fang eines star­ken Auf­schwungs. Das Wirt­schafts­wachs­tum wird ihren ak­tu­el­len Pro­jek­tio­nen zu­fol­ge in die­sem Jahr 3,7 Pro­zent und im kom­men­den Jahr 5,2 Pro­zent be­tra­gen. Im Jahr 2023 schwächt sich der Zu­wachs des rea­len Brut­to­in­lands­pro­dukts (BIP) dem­nach ab, be­trägt aber immer noch 1,7 Pro­zent. „Die deut­sche Wirt­schaft über­win­det die pan­de­mie­be­ding­te Krise“, sagte Bun­des­bank­prä­si­dent Jens Weid­mann. In den Vor­aus­schät­zun­gen werde davon aus­ge­gan­gen, dass die Co­ro­na-Pan­de­mie durch die Impf­kam­pa­gne rasch und nach­hal­tig zu­rück­ge­drängt und die Schutz­maß­nah­men zügig ge­lo­ckert wür­den. „Vor allem in den zuvor be­son­ders be­ein­träch­tig­ten Dienst­leis­tungs­be­rei­chen und beim pri­va­ten Kon­sum sorgt dies für star­ke Auf­hol­ef­fek­te“, er­läu­ter­te Weid­mann. Zudem leg­ten die Aus­fuh­ren wei­ter kräf­tig zu. Schon in die­sem Som­mer könn­te die Wirt­schafts­leis­tung wie­der das Vor­kri­sen­ni­veau er­rei­chen und be­reits ab dem kom­men­den Jahr wür­den die ge­samt­wirt­schaft­li­chen Ka­pa­zi­tä­ten über­durch­schnitt­lich aus­ge­las­tet wer­den.

Die Staats­fi­nan­zen stüt­zen die Wirt­schaft wei­ter­hin er­heb­lich. „Un­se­ren Vor­aus­schät­zun­gen zu­fol­ge steigt die De­fi­zit­quo­te in die­sem Jahr auf mehr als 5 Pro­zent, die Schul­den­quo­te auf mehr als 70 Pro­zent“, führ­te der Bun­des­bank­prä­si­dent aus. Im kom­men­den Jahr wür­den sie dann deut­lich sin­ken, weil sich die Wirt­schaft wei­ter er­ho­le und die fis­ka­li­schen Kri­sen­hil­fen weit­ge­hend aus­lie­fen. Ver­gli­chen mit der Vor­aus­schät­zung von De­zem­ber 2020 er­war­tet die Bun­des­bank für den ge­sam­ten Pro­jek­ti­ons­zeit­raum nun ein be­trächt­lich hö­he­res BIP. Der An­stieg der Ver­brau­cher­prei­se werde in den kom­men­den bei­den Jah­ren vor allem des­halb er­heb­lich höher ein­ge­schätzt, weil sich En­er­gie deut­lich stär­ker als da­mals er­war­tet ver­teue­re. Auch die Kern­ra­te ohne En­er­gie und Nah­rungs­mit­tel wurde durch­ge­hend an­ge­ho­ben. Mit Blick auf die Un­si­cher­hei­ten, denen die ak­tu­el­len Pro­jek­tio­nen un­ter­lie­gen, er­schei­nen den Bun­des­bank-Fach­leu­ten die Ri­si­ken für das Wirt­schafts­wachs­tum in etwa aus­ge­gli­chen. Für die In­fla­ti­on über­wö­gen da­ge­gen die Auf­wärts­ri­si­ken.