Studie: Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind oberste Unternehmensziele
Nachhaltigkeit und Umweltschutz zählen noch vor wirtschaftlichem Wachstum zu den langfristigen Prioritäten des Managements im deutschen Mittelstand. Dabei investieren kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besonders in die eigene Produktion oder Versorgung mit Erneuerbaren Energien sowie Energieeffizienz von Gebäuden, während sich die Kosten und Komplexität als größte Herausforderungen erweisen. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Norddeutschen Landesbank (NordLB), welche die ökologische Transformation trotz der gegenwärtigen geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten als langfristig wichtigstes Leitmotiv für den deutschen Mittelstand erkennen lässt. „Der deutsche Mittelstand wird zur treibenden Kraft der Energiewende“, sagte Jörg Frischholz, CEO der NordLB. „Für Unternehmen kann die Transformation zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in der Zukunft bedeuten. Mit dieser zunehmenden Bedeutung für Unternehmen und Management erhöhen sich die Investitionen in Maßnahmen zur Verbesserung der eigenen Klimabilanz kontinuierlich. Neben den ökonomischen Vorteilen leistet jedes Unternehmen mit seiner nachhaltigen Transformation einen eigenen ökologischen Beitrag zur Klima- und Energiewende in Deutschland.“
Um erneuerbare Energien nutzen zu können, haben über 80 % der Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits Maßnahmen eingeleitet: Dabei liegt eine der Prioritäten auf der Investition in eine eigene Photovoltaikanlage (42 %). Zudem haben viele Unternehmen Versorgungsverträge mit regionalen Stadtwerken oder Energieversorgern geschlossen, um erneuerbare Energien zu beziehen (37 %) und damit ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern. Auch in den nächsten drei Jahren planen die Unternehmen zahlreiche Aktivitäten. So wollen 46 % der befragten Unternehmen Ökostrom über langfristige Verträge beziehen. Jeweils 42 % möchten in eine eigene Photovoltaikanlage investieren und mit Stadtwerken oder Energieversorgern beim Bezug erneuerbarer Energien kooperieren.
Insgesamt sehen die mittelständischen Unternehmen großes Potenzial, um die Energiewende weiter voranzutreiben. Begünstigt wird dies durch die besonderen Stärken des Mittelstands, die für 43 % der Befragten in seiner hohen Flexibilität und Innovationskraft liegen. Außerdem setzen die Unternehmen vor allem auf die Anpassungsfähigkeit an neue Technologien und Marktanforderungen (42 %) sowie die schnelle Umsetzung von Projekten (40 %). Gleichzeitig sehen Unternehmen großes Potenzial, um die Energiewende im Mittelstand weiter zu beschleunigen. Die meistgenannten Maßnahmen sind demnach bessere finanzielle Förderprogramme und Anreize. Für 42 % derjenigen Unternehmen, die den aktuellen Stand der Energiewende im Mittelstand als nicht sehr weit fortgeschritten beschreiben, liegt hier ein wirksamer Hebel. Weitere wichtige Ansätze sind zudem der Zugang zu bezahlbaren und zuverlässigen Technologien (37 %) und verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen (35 %).