25.04.2023

EZB-Bericht: Offenlegung von Klimarisiken verbesserungswürdig

Die meisten Banken haben ihre Offenlegung von Klima- und Umweltrisiken ausgeweitet, doch die Qualität der Informationen ist nach wie vor unzureichend. Vor allem im Hinblick auf die neuen Aufsichtsstandards, die dieses Jahr noch in Inkrafttreten werden. Das hat die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrer dritten Beurteilung der von den europäischen Banken erzielten Fortschritte bei der Offenlegung von Klima- und Umweltrisiken mitgeteilt. Von den Banken erwartet die EZB nun, dass sie weiterhin Mängel beheben und sich auf die neuen Standards vorbereiten.

Die von der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) veröffentlichten technischen Durchführungsstandards (Implementing Technical Standards – ITS) zu den Offenlegungen nach Säule 3, die eine Reihe von Standards für die Berichterstattung über Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken enthalten, gelten für die meisten bedeutenden Institute (significant institutions – SIs) im Euroraum. Bis Ende Juni 2023 müssen diese erstmals nach den neuen Vorschriften Bericht erstatten.

„Wir erkennen an, dass die Banken Fortschritte erzielt haben, aber es sind dringend weitere Verbesserungen erforderlich“, so Frank Elderson, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsgremiums der EZB. „In diesem Jahr treten strengere Offenlegungsregeln in Kraft. Bei Bedarf werden wir entsprechende Aufsichtsmaßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die Banken diese Regeln einhalten.“

Im Vergleich zur letztjährigen Beurteilung haben die Institute den Umfang der veröffentlichten Basisinformationen in allen Kategorien deutlich ausgeweitet. So stieg beispielsweise der Anteil der bedeutenden Banken, die angaben, wesentlichen Klima- und Umweltrisiken ausgesetzt zu sein, von 36 auf 86 Prozent. Außerdem legen mittlerweile fast alle Banken dar, wie ihr Vorstand Klima- und Umweltrisiken überwacht. Über 90 Prozent erläutern, wie sie diese Risiken ermitteln, beurteilen und steuern. Die Offenlegungen sind jedoch häufig von unzureichender Qualität. 50 Prozent der Institute machen beispielsweise Angaben zum Umfang der von ihnen finanzierten Emissionen. Doch diese sind in den allermeisten Fällen unvollständig, unspezifisch oder nicht hinreichend belegt. Infolgedessen scheinen die Banken recht unvorbereitet zu sein, was die Umsetzung der neuen Standards betrifft.

Ferner verglich die EZB erstmals die Offenlegung durch die größten in der EU ansässigen Banken (global systemrelevante Institute – G-SRIs) mit Informationen, die von entsprechenden Instituten in Nicht-EU-Ländern veröffentlicht wurden. Daraus geht hervor, dass G-SRIs in der EU die aufsichtlichen Erwartungen zwar noch nicht vollständig erfüllen, aber besser abschneiden als ihre außerhalb der EU ansässigen Pendants.

Quelle: EZB-Bericht zeigt: Banken müssen angesichts des Inkrafttretens neuer EU-Regeln Offenlegung von Klimarisiken weiter verbessern (bundesbank.de)