09.02.2023

EZB: Banken sind solide und rentabel

Trotz der sich verschlechternden Wirtschaftsbedingungen und Finanzmarktentwicklungen durch den Ukraine-Krieg im Laufe des vergangenen Jahres haben gestiegene Zinsen für eine bessere Rentabilität und einen stärkeren Kapitalaufbau der Banken gesorgt. Das ist eines der wesentlichen Ergebnisse des aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation Process – SREP) für 2022, die die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht hat.Beim SREP beurteilt die EZB die Herausforderungen, denen sich bedeutende Banken gegenübersehen, und legt Kapitalanforderungen und Aufsichtsmaßnahmen fest, die die Banken im Jahresverlauf erfüllen sollen, um diese Herausforderungen zu stemmen.

Im Durchschnitt hatten die Institute 2022 solide Kapital- und Liquiditätspositionen. Die meisten verfügten über mehr Kapital, als im vorhergehenden SREP-Zyklus vorgeschrieben war. Auch die SREP-Scorewerte blieben weitgehend unverändert. 92 Prozent der untersuchten Banken erhielten den gleichen SREP-Gesamtscore wie 2021. Bei der Hälfte der übrigen acht Prozent verschlechterte sich der Wert.

„Die Banken haben die wirtschaftlichen Auswirkungen der russischen Invasion in die Ukraine dank ihrer starken Eigenkapital- und Liquiditätspositionen, ihrer höheren Rentabilität und der kontinuierlichen Verbesserung der Aktivaqualität gut verkraftet“, so Andrea Enria, Vorsitzender des Aufsichtsgremiums der EZB. „Allerdings bleiben Herausforderungen bestehen, solange der Krieg andauert, und die Auswirkungen steigender Zinsen müssen sorgfältig beobachtet werden. Die Banken müssen anhaltende Schwächen beseitigen, insbesondere in ihren Risikokontroll- und Governance-Rahmen, und künftige Entwicklungen vorsichtig bewerten.“

Für 2023 entsprechen die von der EZB für das Gesamtkapital vorgegebenen Säule-2-Anforderungen (Pillar 2 Requirements – P2R) denen der Vorjahre. Die P2R belaufen sich nun auf 2,0 Prozent der risikogewichteten Aktiva (Risk-Weighted Assets – RWA) (2022: 1,9 Prozent), die P2R für das harte Kernkapital (Common Equity Tier 1 – CET1) nahezu unverändert auf 1,1 Prozent.

Quelle: EZB lässt Kapitalanforderungen 2023 unverändert, da die Banken ihre Widerstandsfähigkeit aufrechterhalten (europa.eu)